Change ist das neue Normal – aber Sicherheit bleibt ein menschliches Grundbedürfnis.

Gerade wenn du als Geschäftsführer oder Führungskraft mitten in einer Umstrukturierung steckst, stehst du oft vor einer doppelten Herausforderung:
Du sollst strategisch entscheiden – und gleichzeitig emotional stabilisieren. Du willst Klarheit schaffen – während um dich herum Unsicherheit entsteht.

Ich bin Nicole – Interim HR-Managerin, Unternehmerin und Coach – und ich habe über die Jahre viele Veränderungsprozesse begleitet. Was ich dabei gelernt habe:
Die Art, wie du kommunizierst, entscheidet darüber, ob dein Team mitzieht – oder sich innerlich verabschiedet.

Sieh dir das Video auf Youtube an. Change Veränderung HR Interim Management Fromhold

Ein echter Fall: Wenn Veränderung Unsicherheit schafft

2023 habe ich ein Softwareunternehmen mit rund 140 Mitarbeitenden begleitet. Ein neuer Geschäftsführer kam mit frischer Energie – und ordentlich Tempo. Innerhalb weniger Wochen wurden Teams neu geschnitten, Führungsebenen reduziert, Aufgaben ins Ausland verlagert.

Und was passierte?

Die Stimmung im Team kippte. Es gab Unsicherheit, Enttäuschung – und ja, auch Wut.

Nicht wegen der Entscheidungen an sich. Sondern wegen der fehlenden Kommunikation.

Ein Satz aus einem Gespräch hat sich bei mir eingebrannt:
„Ich hab das Gefühl, man spricht gar nicht mit uns – wir sollen einfach mitziehen. Dabei weiß ich nicht mal mehr, wo mein Platz ist.“

Genau deshalb schreibe ich diesen Beitrag. Denn Veränderung braucht mehr als Strukturen.
Sie braucht Sicherheit. Und sie braucht dich.

Warum Change ohne Sicherheit nicht funktioniert

Jeder Change, jede Veränderung löst unbewusst das Gefühl von Verlust aus:

  • Verlust von Kontrolle
  • Verlust von Routinen
  • Verlust von Status oder Zugehörigkeit

Dein Gehirn reagiert darauf mit Alarm. Es sucht nach Klarheit, nach Orientierung, nach Verbindung.
Wenn du das ignorierst – entstehen Rückzug, Widerstand oder Misstrauen im Team.

Deine Aufgabe als Führungskraft ist es jetzt, psychologische Sicherheit zu schaffen.

Und nein, das heißt nicht, alles schönzureden. Sondern: sichtbar zu sein. Klar zu sprechen. Und ehrlich zuzuhören.

Stell dir selbst diese Fragen:

  • Habe ich die Veränderung erklärt – oder nur verkündet?
  • Wissen alle, was die Veränderung für sie persönlich bedeutet?
  • Gibt es Raum für Fragen, Zweifel – auch Emotionen?

Das 3-Ebenen-Modell für wirksame Change-Kommunikation

In meiner Arbeit hat sich ein Modell etabliert, das dir hilft, auch in stürmischen Phasen wirksam zu kommunizieren. Es basiert auf drei Ebenen:

1. Information – konkret, vollständig, verständlich

Erkläre, was passiert – und was das für jeden Einzelnen bedeutet.

Statt:
❌ „Wir strukturieren um.“
sag lieber:
✅ „Ab dem 1. Juli übernimmt unser Team in Bulgarien die monatliche Payroll. Lisa, das heißt für dich: Du wirst ab August stärker in der Analyse tätig sein und weniger im Tagesgeschäft.“

2. Emotion – Raum geben und aushalten

Menschen fühlen. Auch im Business.
Du musst nicht alles lösen – aber du solltest zuhören.

Sag Sätze wie:
„Ich sehe, dass dich das verunsichert.“
„Es ist okay, dass du gerade wütend bist.“

Veränderung beginnt dort, wo Emotionen Raum bekommen dürfen – ohne sofort wegmoderiert zu werden.

3. Integration – Orientierung geben

Was bleibt? Wo gibt es Halt? Was ist der neue Rahmen?

Zum Beispiel:
„Unser Ziel, ein stabiles, digitales HR zu schaffen, bleibt. Die Umsetzung verändert sich – aber ich begleite dich Schritt für Schritt.“

Haltung schlägt Methode

Ganz ehrlich: Du kannst die besten Tools nutzen – wenn deine innere Haltung nicht stimmig ist, spürt das dein Team sofort.

Ich erinnere mich an eine Führungskraft, die ihre Überforderung überspielt hat. Das Team wurde dadurch noch unsicherer.
Als sie begann, ehrlich über ihre Unsicherheit zu sprechen, änderte sich alles.
Drei Wochen später sagte ein Teammitglied:
„Seitdem du so offen bist, fühle ich mich sicherer.“

Du musst nicht perfekt sein. Aber du darfst präsent sein.
Klarheit nach innen – wird immer Klarheit nach außen.

Drei Fragen für deinen nächsten Veränderungsprozess

Bevor du deine nächste Veränderung kommunizierst, halte kurz inne – und frag dich:

  1. Habe ich die relevanten Informationen so klar wie möglich kommuniziert?
  2. Habe ich emotional Raum gegeben – auch für Unsicherheit oder Kritik?
  3. Habe ich den neuen Rahmen als Chance gestaltet – statt als Verlust?

Gute Führung beginnt innen – nicht im Change Konzept

In Zeiten von Umbruch zeigt sich, wie du wirklich führst.
Nicht durch Tempo – sondern durch Tiefe.
Nicht durch Kontrolle – sondern durch Beziehung.

Wenn du gerade in einer komplexen Veränderung steckst: Hol dir Unterstützung.
Nicht nur für die Struktur – sondern für den echten Prozess. Denn die Art, wie du jetzt führst, entscheidet über Vertrauen und Zukunft.

Ich bin an deiner Seite – mit Klarheit, Erfahrung und dem Blick für das, was Menschen wirklich brauchen.

📩 Schreib mir einfach, wenn du Begleitung brauchst.
Und wenn dir dieser Beitrag geholfen hat: Teil ihn weiter – vielleicht braucht jemand aus deinem Netzwerk genau jetzt diesen Impuls.

Nicole Fromhold
Interim HR-Managerin | Leadership Coach | Host des Podcasts Leading HR

📬 info@ fromholdconsulting.de

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