Warum wird HR oft auf administrative Aufgaben beschränkt und nicht in strategische Diskussionen einbezogen?

HR als strategischer Partner – Fehlanzeige!

Die Tatsache, dass die Personalabteilung oft auf Personaladministration beschränkt wird und nicht in Unternehmensdiskussionen einbezogen wird, kann auf mehrere Faktoren zurückgeführt werden. 

Einer davon ist die traditionelle Wahrnehmung der Personalabteilung als rein administrative Funktion. In dieser Funktion sieht sich die Abteilung hauptsächlich mit Personalverwaltungsaufgaben wie Einstellungen, Entlassungen und Gehaltsabrechnungen befasst. Diese traditionelle Sichtweise hat sich im Laufe der Jahre entwickelt und dazu geführt, dass HR oft nicht als strategischer Partner wahrgenommen wird.

Ein weiterer Faktor sind möglicherweise kulturelle und strukturelle Hindernisse innerhalb des Unternehmens, die verhindern, dass HR nicht am Entscheidertisch sitzt. Dies könnte eine Hierarchie sein, in der Entscheidungen ausschließlich in der Führungsebene von Führungskräften anderer Abteilungen getroffen werden, ohne dass Personaler in den Entscheidungsprozess einbezogen werden.

Darüber hinaus könnten begrenzte Ressourcen und Prioritäten eine Rolle spielen. Oft sind HR-Abteilungen unterbesetzt. Oder verfügen nicht über die erforderlichen Ressourcen, um sich intensiver mit Projekten zu beschäftigen, welche das Unternehmen voranbringen würde. Stattdessen werden Personalressourcen häufig auf administrative Aufgaben konzentriert, was die Frustration der HR-Mitarbeiter verstärkt und sie daran hindert, sich auf ihre berufliche Entwicklung zu konzentrieren.

Insgesamt führen diese Faktoren dazu, dass HR-Mitarbeiter sich oft in einer Position befinden, in der sie hauptsächlich reaktiv arbeiten und sich weniger auf proaktive Aufgaben konzentrieren können. Dies kann nicht nur die Frustration der HR-Mitarbeiter erhöhen, sondern auch den Wert der HR-Organisation im Unternehmen untergraben.

Welche Auswirkungen hat es auf HR-Mitarbeiter, wenn sie sich hauptsächlich mit administrativen Aufgaben beschäftigen und sich dadurch in ihrer beruflichen Entwicklung eingeschränkt fühlen?

Dass sich HR-Mitarbeiter hauptsächlich mit administrativen Aufgaben beschäftigen und sich dadurch in ihrer beruflichen Entwicklung eingeschränkt fühlen, kann verschiedene negative Auswirkungen haben.

Zunächst einmal kann es zu Frustration und Unzufriedenheit bei den Mitarbeitern des Personalbereichs führen. Diese können das Gefühl haben, ihr volles Potenzial nicht ausschöpfen zu können. Statt sich auf konzeptionelle Projekte und Weiterentwicklung zu konzentrieren, sind sie möglicherweise damit beschäftigt, sich mit wiederkehrenden eher bürokratisch anmutenden Aufgaben zu befassen. Was bedeutet, dass wenig Platz für Wachstum und Weiterentwicklung bleibt.

Darüber hinaus können sich HR-Mitarbeiter möglicherweise nicht ausreichend darauf konzentrieren, ihre Fähigkeiten und Kenntnisse weiterzuentwickeln. Grund dafür sind die ständige Bewältigung administrativer Aufgaben, welche auch keinen Freiraum ermöglichen. Dies kann langfristig ihre berufliche Entwicklung beeinträchtigen und sie daran hindern, sich für höhere Positionen oder anspruchsvollere Aufgaben zu qualifizieren.

Die Einschränkung auf verwaltende Aufgaben kann auch dazu führen, dass HR-Mitarbeiter sich in ihrer Rolle unverstanden oder unterbewertet fühlen. In der zurückgedrängten Rolle haben sie keine Möglichkeit ihren bedeutenden Wert für das Unternehmen zu demonstrieren. Der Mangel an Anerkennung und Wertschätzung seitens der Führungskräfte und anderer Abteilungen führt dazu die Motivation und das Engagement der HR-Mitarbeiter zu beeinträchtigen.

Die Beschränkung auf verwaltende Aufgaben wirkt sich oft negativ auf die moralische, berufliche und persönliche Entwicklung der HR-Mitarbeiter aus. Damit wird der Erfolg der HR-Funktion im Unternehmen insgesamt beeinträchtigt. Es ist daher wichtig, Wege zu finden, um HR-Mitarbeiter aktiv in unternehmerische Diskussionen einzubeziehen und ihre Rolle im Unternehmen zu stärken.

Welche Faktoren tragen dazu bei, dass HR-Abteilungen oft nicht die Ressourcen erhalten, um strategische Projekte voranzutreiben?

HR-Abteilungen sind oft unterbesetzt und müssen mit begrenzten finanziellen Ressourcen auskommen. HR wird dadurch häufig gezwungen, sich hauptsächlich auf die reine Bewältigung administrativer Aufgaben zu konzentrieren.

Ein großes Thema ist die mangelnde Priorisierung seitens des Managements. In einigen Unternehmen wird HR nicht als strategisch wichtig angesehen, wodurch die Zuweisung von Ressourcen für Extra-Projekte vernachlässigt wird. Das Management könnte sich stattdessen auf andere Abteilungen konzentrieren, die als unmittelbarer für den Unternehmenserfolg angesehen werden.

Fehlende Investition in Weiterbildung und Technologie: HR benötigt oft Schulungen und den Zugang zu modernen Technologien, um effektiv Projekte umzusetzen. Wenn Unternehmen diese Investitionen vernachlässigen, können HR-Mitarbeiter nicht die benötigten Fähigkeiten und Werkzeuge entwickeln, um strategische Aufgaben zu bewältigen.

In einigen Organisationen kann es eine kulturelle Haltung geben, die die Rolle von HR auf rein verwaltungsbezogene Aufgaben beschränkt. Diese Haltung kann dazu führen, dass perspektivische Initiativen von HR nicht ernst genommen oder unterstützt werden.

Wenn der Bereich Human Resources nicht eng mit anderen Geschäftsbereichen wie Finanzen, Marketing und Produktentwicklung zusammenarbeitet, kann es schwierig sein, Ressourcen für gemeinsame strategische Projekte zu erhalten. Eine mangelnde Integration kann dazu führen, dass HR isoliert wird. Damit zudem nicht über die Unterstützung anderer Abteilungen verfügt und keine Chance hat strategische Ziele voranzutreiben.

Wie kann HR als strategischer Partner im Unternehmen wahrgenommen werden und mehr Einfluss auf strategische Entscheidungen nehmen?

Um mehr Einfluss zu erlangen sollte HR an strategiebezogenen Planungssitzungen teilzunehmen. Damit kann auch das Verständnis für die Unternehmensziele vertieft werden und HR hat die Möglichkeit die eigene Perspektive einzubringen. Indem sie sich frühzeitig in den Entscheidungsprozess einbringen, können sie sicherstellen, dass die Personalstrategie mit den übergeordneten Unternehmenszielen übereinstimmt.

Human Resources sollte Datenanalysen nutzen, um Einblicke in Personal- und Arbeitskräftetrends zu gewinnen, die für die Unternehmensstrategie relevant sind. Durch die Daten unterstützte Erkenntnisse, können HR-Profis ihre Glaubwürdigkeit als strategische Berater und damit auch ihre Kompetenz zu stärken. Das trägt auch dazu bei, dass auf dieser Grundlage fundierte Entscheidungen getroffen werden können. 

HR-Profis sollten enge Beziehungen zu Führungskräften und anderen Abteilungen im Unternehmen aufbauen, um als Business Partner wahrgenommen zu werden. Durch den Aufbau von Vertrauen und Zusammenarbeit können sie sicherstellen, dass HR-Aspekte in Unternehmensentscheidungen einbezogen werden. Das Personalmanagement als Partner der Unternehmensführung – ein Mehrwert! 

HR sollte dann auch bestrebt sein, kontinuierlich die eigenen Fähigkeiten und Kenntnisse zu erweitern. Damit wird dafür gesorgt, dass mit den sich wandelnden Anforderungen des Unternehmens Schritt gehalten werden kann. Dies kann die Teilnahme an Schulungen, die Zertifizierung in relevanten Fachgebieten und die aktive Teilnahme an Branchenveranstaltungen umfassen.

Welche Entwicklungsmöglichkeiten stehen HR-Mitarbeitern zur Verfügung, um ihre Fähigkeiten zu erweitern und ihre strategische Rolle im Unternehmen zu stärken?

Die Teilnahme an HR-Konferenzen, Branchenveranstaltungen und Networking-Veranstaltungen bietet HR-Mitarbeitern die Möglichkeit, sich über aktuelle Trends und Best Practices zu informieren, Kontakte zu knüpfen und von Experten zu lernen.

Mentoring- und Coaching-Programme können HR-Mitarbeitern dabei helfen, ihre Fähigkeiten und Karrieremöglichkeiten zu entwickeln. Von erfahrenen Fachleuten unterstützt und gefördert geht dieser Prozess viel einfacher und leichter. Die Begleitung einer externen Person sorgt zudem für das nötige Selbstvertrauen und auch schwierige Situationen können durchgespielt werden.

Es gibt eine Vielzahl von Online-Kursen, Webinaren, Podcasts, Blogs und Fachliteratur. Diese können HR-Mitarbeiter nutzen, um sich selbstständig weiterzubilden und ihr Wissen zu erweitern.

Die Teilnahme an strategiebezogenen Projekten und Initiativen im Unternehmen bietet HR-Mitarbeitern die Möglichkeit, praktische Erfahrungen zu sammeln. Zudem können sie dadurch ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen und ihre strategische Denkweise zu entwickeln.

Hier gehts zur dazugehörigen Podcastfolge – HR als strategischer Partner

https://letscast.fm/sites/leading-hr-e7cea080